
Pädagogisches Grundverständnis
Bei allem, was im Kinderhaus geschieht, steht das Kind im Mittelpunkt.
Das Bild vom Kind
Dem „Bild vom Kind“ liegt ein Menschenbild zugrunde, das auf die pädagogischen Prinzipien in der Tageseinrichtung und die Haltung der pädagogischen Mitarbeiter/innen Einfluss hat.
- Die entwicklungspsychologische und neurowissenschaftliche Säuglings- und Kleinkindforschung belegt, dass der neugeborene Mensch als „kompetenter Säugling“ zur Welt kommt. Der Säugling ist mit allen Kompetenzen ausgestattet, die er zu seiner Weiterentwicklung braucht. Bereits unmittelbar nach seiner Geburt nutzt er diese. Er beginnt seine Umwelt zu erkunden und mit ihr in Austausch zu treten.
- Menschen sind auf Selbständigkeit und Selbsttätigkeit hin ausgelegt. Kinder sind Akteure ihrer Entwicklung. Sie gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit. Bereits sehr kleine Kinder sind eher auf aktive Mitgestaltung als auf passive Teilhabe an Umweltereignissen angelegt. Kleine Kinder wollen von sich aus lernen, sie lernen mit Begeisterung, Leichtigkeit und Geschwindigkeit. Sie wollen im Dialog mit anderen an den Vorgängen in ihrer Umwelt teilnehmen und dadurch kontinuierlich ihr Weltverständnis erweitern.
- Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Individualität und Persönlichkeit von anderen Kindern. Durch das breite Spektrum einzigartiger Besonderheiten erweist sich die Entwicklung eines jeden Kindes als komplexes, individuell verlaufendes Geschehen.
- Kinder haben Rechte. Diese sind in der UN-Kinderrechtskonvention universell verankert. Sie haben von Anfang an das Recht auf bestmögliche Bildung, auf die volle Entfaltung ihrer Persönlichkeit, Begabungen, geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Kinder haben bei ihrer Bildung ein Recht auf Mitsprache und Mitgestaltung.
„Ermöglichen, anregen, Impulse geben, Grenzen setzen, Umgebung vorbereiten, Freiräume geben, Autonomie gewähren, assistieren beim Entdecken, herausfordern, beobachten, Themen der Kinder ermitteln, … die Kinder sind die Akteure. Die Erwachsenen begleiten, ermutigen und unterstützen sie dabei. Auf diese Weise werden sie zu Jugendlichen und Erwachsenen, die Freude am Lernen haben und Selbstbildung mit positiven Gefühlen verbinden.“
Inklusive Pädagogik
Wir sind offen für alle Kinder - unabhängig von ihren unterschiedlichen Voraussetzungen, wie Temperament, Geschlecht, Herkunft, Lern- und Entwicklungstempo oder Behinderung. Jedes Kind wird von unserem Team individuell und ganzheitlich unterstützt. Für unser Team ist es normal, dass Kinder verschieden sind, inklusive Pädagogik heißt für uns, dafür Sorge zu tragen, dass alle Kinder ihr verbrieftes Menschenrecht auf adäquate Bildung und auf Erreichung ihres individuell höchstmöglichen Bildungsziels wahrnehmen können, um ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu führen.
Kinderschutz
Jedes Kind in Deutschland hat ein Recht auf Schutz vor Gewalt und anderen Gefährdungen für sein Wohl. Aus den Rechten der Kinder folgt eine Schutzpflicht all derer, die Verantwortung für Kinder tragen. Dies gilt auch und in besonderem Maße für Kindertageseinrichtungen. Der Schutz von Kindern in Kindertageseinrichtungen ist dabei vor allem auf Prävention angelegt. Neben der Hilfe für einzelne betroffene Kinder und ihre Eltern, soll der Kinderschutz Teil der pädagogischen Arbeit mit den Kindern und der Angebote für alle Eltern sein.
Das Wohl des Kindes steht für uns im Vordergrund, jedes Kind hat ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Alle Mitarbeiter/innen der Einrichtung wollen aktiv den Schutz der uns anvertrauten Kinder gewährleisten. Dies geschieht im täglichen Miteinander durch respektvolle Umgangsformen, durch Aufmerksamkeit im Wahrnehmen jedes einzelnen Kindes und durch die Beobachtung sozialer Gruppenprozesse. Die Strukturen und Vorgehensweisen des Kinderhauses sind transparent. Kommt es zu Verdachtsfällen im Haus, ist die standardisierte Vorgehensweise dem gesamten Personal unserer Einrichtung bekannt. Entsprechende Vereinbarungen mit dem Jugendamt sind getroffen.
Recht auf Partizipation
Kinder haben von Geburt an Rechte, diese sind u.a. in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Ein grundlegendes Recht ist das Recht auf Partizipation. „Partizipation“ bedeutet Beteiligung im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung. Die Partizipation ist ein Kernelement unserer Bildungspraxis und ein wesentlicher Schlüssel für Bildung und Demokratie. Kinder haben bei uns das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden zudem haben sie die Möglichkeit der Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten.
Diversität (er-)leben
Alle Kinder unserer Einrichtung sollen zentrale Elemente der christlich-abendländischen Kultur erfahren. Der Träger unserer Einrichtung trägt dafür Sorge, dass sie lernen, sinn- und werteorientiert und in Achtung vor religiösen Überzeugungen zu leben sowie eine eigene von Nächstenliebe getragene religiöse oder weltanschauliche Identität zu entwickeln.
Zur Bildung der gesamten Persönlichkeit der Kinder unterstützt und stärkt das pädagogische Personal die Entwicklung von freiheitlich-demokratischen, religiösen, sittlichen und sozialen Werthaltungen.
Unsere Einrichtung trägt dazu bei, die Integrationsbereitschaft der Familien von Migrantinnen und Migranten zu fördern.